Die Zeit sei sein ständiger, behutsamer Begleiter, sagt Hartmann Donà. Aber dass er der Zeit stets voraus war, verschweigt der bescheidene Einzelgänger. Als ihn die heute ach so renommierte Kellereigenossenschaft Terlan als Önologen einstellte, kam es bald zum Bruch. Die rudimentären Genossen verstanden Donàs modernen Stil nicht. Heute wäre das freilich kein Problem mehr. Donàs Weine sind wie Symphonien von Bruckner oder Wagner. Es braucht eine längere Zugänglichkeitsphase. Aber dann verlangen sie nach mehr. Hartmann Donà hat als beratender Kellermeister vielen Betrieben weit über die Startphase hinaus geholfen. An die 40.000 Flaschen füllt er selbst jährlich ab. Sein Flaggschiff ist der Donà Noir, ein reinsortiger Blauburgunder, der zwei Jahre im Holzfass reift. Ebenso charaktervoll zeigt sich der Donà Rouge, der aus 95-prozentigem Vernatschanteil besteht. Sämtliche Donà-Weine tragen eine ganz persönliche, unverkennbare Handschrift mit stark französischem Einschlag.